Gardasee 07-2021 (Teil 1 / 03.07.2021) - Anfahrt

Unsere erste Alpenüberquerung war für den Juli 2021 geplant und führte uns an eines unserer Lieblingsziele, den Gardasee und dort an den Ort Limone.

Obwohl wir vorher schon mehrere Male, damals noch mit unserem JEEP und Wohnwagen dort waren, sind die Campingplätze rund um den Gardasee ein Traum für Camper.

Da wir bisher noch nie mit dem TESLA und Wohnwagen über den Brenner gefahren waren, haben wir mittels ABetterRoutePlanner.com die Strecke sowie mögliche Ladepunkte ermittelt.

 

Wir gehen bei den Berechnungen immer von einem Durchschnittsverbrauch von 35 kWh / 100 km aus, die man nach Auswahl des Fahrzeugs und Anpassen des Verbrauchs gut einstellen kann.

ABRP schlägt einem dann die passenden Lader vor, wobei wir Aufgrund des freien Supercharger-Nutzung unseres Autos eigentlich nur an TESLA Superchargern laden bzw. laden wollen.

 

Zudem kommen wir gerne relativ früh bzw. bis Mittag am Ziel an. Darum haben wir uns dafür entschieden, mit einem Zwischenstop in den Bergen die Strecke von Neumarkt (nähe Nürnberg) bis zum Gardasee (rund 550 km) zu fahren.

Als Übernachtungsplatz, haben wir einen Stellplatz in Sterzing direkt an der Autobahn ausgesucht, den wir schon öfter zur Übernachtung verwendet hatten. Dort gibt es Toiletten, Strom für den Wohnwagen und auch ein Restaurant mit leckeren Pizzen.

 

ABRP hat dann folgende Haltepunkte vorgeschlagen bzw. haben wir nach Anpassung der gewünschten Punkte ausgewählt.

  1. Supercharger Pfaffenhofen a.d. Ilm
  2. Supercharger Thaur (bei Insbruck)
  3. Supercharger Brenner (um den TESLA für die Fahrt am nächsten Tag weitgehend voll zu haben)
  4. Übernachtung in Sterzing
  5. Supercharger Trentino
  6. Ankunft in Limone am Campingplatz

 

Start am Samstag, 03.07.2021 08:52 in Postbauer-Heng

Samstag früh holten wir unseren Wohnwagen am Dauerparkplatz bei meinen Eltern ab.

 

Den Wohnwagen hatten wir die Tage vorher schon reisefertig gemacht, hierzu gehören bei uns immer:

  • Reifendruck
  • Gasflaschen
  • Technische Ausstattung (TV, PC usw.)
  • Beleuchtung prüfen

Und natürlich alles, was wir sonst für den Urlaub an Kleidung usw. mitnehmen möchten.

 

Zur genaueren Darstellung der Fahrt, zeigen wir hier die direkten Fahrdaten des Autos aus TeslaFi (www.teslafi.com). TeslaFi ist mit dem Fahrzeug verbunden und protokolliert dauerhaft alle Fahrten, Verbräuche, km - Stand sowie die genau gefahrene Strecke.

 

Die in den folgenden Tabellen ersichtlichen Fahrtkosten (Cost in €) berechnet TeslaFi. Da unser Auto aber freies Superchargen hat, fallen für uns einem glücklichen Umstand zur Folge keine Kosten an.

Start - TESLA Supercharger Pfaffenhofen a.d. Ilm

Den ersten Supercharger hatten wir ausgesucht, weil dieser etwas abgelegen und auch sehr gut mit Wohnwagen anzufahren ist. Die Anzahl der Ladeplätze dort lies uns zudem hoffen, laden zu können ohne den Wohnwagen abzuhängen.

Den Tabellen kann man immer schön die entsprechenden Fahrdaten (Uhrzeit von / bis / gefahrene Zeit), Verbrauch in % (was bei unserem Tesla dank 100 kWh auch den verbrauchten kW entspricht), gefahrene Kilometer, Verbrauch in kWh / Wh/km, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Temperatur und Wetterdaten. Zudem sieht man noch die Höhenkurve, also welche Steigungen und Gefälle man gefahren ist.

Dazu die Ladedaten am jeweiligen Supercharger. Auch wiederum mit Ladezeit von / bis, Ladezeit in Minuten, geladene %, SOC in % von / bis, hinzugefügte kWh, normale Kosten in €.

Weiterfahrt - Supercharger Thaur (nähe Insbruck)

Der nächste Halt war dann am Supercharger Thaur bei Insbruck geplant. Von Fotos in Google Maps hatten wir bereits gesehen, das dieser ein temporärer TESLA Supercharger ist, welcher über sogenannte Palettencharger realisiert ist. Hierzu können kurzfristig Ladepunkte von Tesla per Supercharger, welche auf Stahlpaletten montiert sind, eingerichtet werden. Einfach gesagt, anliefern, aufstellen, Stromanschluß, fertig. Geht wohl insgesamt etwas aufwendiger, aber man kommt temporär ohne Erdarbeiten aus und kann diese zur Überbrückung, bis ein endgültiger Standort fertig ist, nutzen. TESLA ist da sehr schnell, da sie ja immer den Überblick über die Nutzung bzw. Auslastung der Supercharger haben und dann möglichst schnell reagieren. Bisher mussten wir nie auf einen Ladeplatz am Supercharger warten, da immer genügend freie Plätze zur Verfügung standen.

Hier sieht man gut, wie die Palettencharger montiert sind. Sie bestehen immer aus zwei Ladeanschlüssen (sogenannte Stalls), sowie dem zugehörigen Schaltschrank mit AC/DC Wandler.

 

Für alle die interessiert, warum so ein Stall zwei Anschlüsse hat ?!

 

Die Fahrzeuge der Modellreihe S und X von TESLA, besitzen zum schnellen Laden "nur" einen Typ 2 Stecker, welcher ja normalerweise nur für AC Laden (bis meistens 22 kW) verwendet wird. Tesla kann über diesen Stecker mit bis zu 150 kW DC (also Gleichstrom) laden. Die neueren Fahrzeuge besitzen aber alle einen sogenannten CCS - Stecker (ein erweiterter Typ 2 Stecker) mit eigenen Leitungen für den DC Strom. Somit wurden nach und nach alle Stalls mit zusätzlichen CCS Steckern und Kabeln ausgerüstet. D.h. wie hier im Bild zu sehen, findet sich hier ein Typ 2 Anschluss für die "alten" S und X sowie ein CCS für Model 3 und Y.

Da die neueren Stalls des TESLA V3 Standards nur noch mit CCS ausgestattet sind, bietet TESLA eine Aufrüstung der S und X Fahrzeuge mit einem CCS Adapter (ein Zwischenstecker) sowie geänderter Ladetechnik im Fahrzeug für mittlerweile knapp 200 € an.

 

Jetzt aber die Fahr- und Ladedaten in Tabellenform.

An Supercharger Thaur haben wir, sobald mehr frei war, dann auf einen einzelnen Ladeplatz umgesteckt. Die V2 Charger mit Typ 2 & CCS teilen sich immer im Zweierpack den zur Verfügung stehenden Strom und das Auto lädt quasi nur mit ungefähr der Hälfte der Geschwindigkeit. Also nochmal kurz umgeparkt und weiter geladen.

Da mussten wir den Wohnwagen auch das erste mal kurz abhängen. Da aber rundum genügend Platz ist, kann man den Wohnwagen wunderbar in Sichtweite abstellen und natürlich auch z.B. für Toilette, Kaffee oder ähnliches nutzen.

Die Ladepausen sind da immer sehr kurzweilig, weil auch unser Hund Jack gerne eine kleine Runde geht und die Gegend inspiziert.

Weiterfahrt - Supercharger Brenner

Den Supercharger am Brenner hatten wir generell als Ladestop vorgesehen, weil uns einerseits die Kulisse am Übergang Österreich / Italien gefällt und andererseits wir für die Nacht bzw. Weiterfahrt bis Trento am nächsten Morgen genügend Strom gebunkert haben wollten.

 

Die Auffahrt zum Brenner, das erste mal mit dem TESLA und Wohnwagen war insofern spannend, welchen Verbrauch das Gespann haben wird. Hierbei ging die Anzeige teilweise über 50 kWh (immer umgerechnet auf die letzten 50 km) hoch.

Dank des E-Antriebs und den 435 PS des TESLAs, merkt man den Wohnwagen bei so Bergpassagen überhaupt nicht. Das hohe Eigengewicht des Zugfahrzeugs stabilisiert das Gespann zusätzlich und macht es ziemlich Seitenwind unanfällig.

Am Brenner sind die Supercharger auf einem extra Parkplatz. Prinzipiell würde der Wohnwagen mit auf den Parkplatz quer passen, in dem Fall haben wir ihn aber direkt an der Zufahrt auf einem Seitenstreifen abgehängt und geparkt.

Die Auffahrt vom Supercharger Thaur hoch zum Brenner dauert ca. 41 Minuten. Der Ladestand des Akkus ging dabei von 90% auf 63% runter. Vermutlich könnte man bis Trento durchfahren und würde dort einfach sehr leer ankommen, da die Strecke runter zum Gardasee in weiten Teilen ja nur bergab geht.

Da wir aber ja eine Nacht vor uns haben und doch mehr auf Sicherheit bauen, wird am Brenner einfach geladen und ein Kaffee getrunken. Wir fahren ja in den Urlaub, d.h. wir haben Zeit.

Der kurze Ladestop am Brenner geht somit nur über 19 Minuten und der Akku ist wieder auf 90% geladen.

Weiterfahrt - Wohnmobilstellpatz Autohof Sterzing

Die restliche Strecke bis zu unserem Nachquartier auf dem Wohnmobilstellplatz und Autohof bei Sterzing dauert nur 22 Minuten und geht über 16.5 km. Wichtig dabei, das man vor Beginn der Mautstation rechts bereits abfährt, sonst muss man für 1 km kurz Maut zahlen.

Die Übernachtung inkl. Strom kostet am Stellplatz 15 €, dafür sind dann auch Toiletten, ein Restaurant mit Shop und ein relativer ruhiger Bereich für die Nacht zum Schlafen geboten.

 

Das komplette Restaurant- und Toiletten - Gebäude wurde im Jahr 2020 hochgezogen, als wir 2019 das letzte mal am Gardasee waren, war dort nämlich noch Baustelle.

Weiter geht es dann in unserem Teil 2.

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